17. April 2025 von D2P

Die Zwei Plagezeichen und die welken Nelken (3)

blog-feature-image Originalfolge: Die Fußball-Falle (141)
Gesamtwertung: 36%
blog-feature-image
Hier die Episode anhören:

Dies ist er also nun: Der Versuch eines Spagats zwischen Profifußball und dem alten Ägypten. Ambitioniert. Und zum Scheitern verurteilt. Wenngleich Sonnleitner sich mächtig ins Zeug legt, uns einen Fall zu präsentieren, den wir unmöglich ablehnen können. Aber wir sind schließlich auch nicht die Drei Detektive, sondern die Zwei Plagezeichen. Und wir wissen alles besser. Dürfen wir Ihnen unsere Karte geben?

— Die berühmte Karte der Zwei Plagezeichen in der ersten Auflage noch in Handarbeit!😮


Aber worum geht es eigentlich? In Rocky Beach findet mal wieder Profifußball zum Anfassen statt. Eine Weltmeisterschaft und mittendrin: die Drei ???. (Der Punkt an dieser Stelle fühlt sich falsch an.) Denn während andere Tore schießen wird ein Spieler nach dem anderen von Unfällen, Giftattacken und Mumienerscheinungen heimgesucht bis schließlich selbst der dümmste Fußball-Manager nicht mehr an einen Zufall glaubt. Gut, irre Fans wären jetzt auch nicht besser gewesen aber egal.


«Mr. Semen [sic!] bietet 11.000 Dollar!»


Joa so schnell kann’s gehen. Einmal nicht aufgepasst und schon wird’s schlüpfrig. Man muss kein Teenager sein, um zu verstehen, warum das komisch ist. Allerdings überwiegt spätestens ab dem dritten Mal das Unverständnis. Mit den richtigen Leuten jedoch ein 1A Trinkspiel.


«Schweig, Ungläubiger!»


Ein Satz, der außerhalb der Hörspielwelt schlichtweg nicht existiert, dort aber mindestens so gehäuft vorkommt wie Mini-Uboote oder Geisterschiffe (Quelle: entweder Statistisches Bundesamt oder neulich geträumt, nicht mehr ganz sicher).


«Fußball und Ägypten — das passt zusammen wie Gold und Gelb!»


Und doch wird hier beides versucht, vermischt… und verkackt. Einige Themen lassen sich eben so einfach nicht kombinieren. Man könnte jetzt behaupten, den Versuch sei es wert gewesen, aber gleiches gilt auch für die Klobürste mit Verbrennungsmotor.


«Seaman reagiert anders, als Anubis sich das vielleicht vorgestellt hat.»


Als potentielles Opfer muss man Seaman definitiv Renitenz attestieren. Er hält sich nicht an vorgegebene Muster, sondern sprintet einfach auf die unheimliche Erscheinung zu. Das geht einem Altägyptischen Gott schnell zu weit. Ein Minimum an Personal Space bitte! Worauf wir gar nicht eingehen: Ein Museumsdirektor, der — obwohl starker Raucher — nicht nur offenbar schneller läuft als der Kapitän der Nationalmannschaft, sondern auch in vollem Anubis-Outfit in einem gelben Hummer mit goldenen Stoßstangen quer durch Los Angeles fährt, das ist mal eine frische Figur! Chapeau!

— Anubis rast in seiner stahlgewordenen Geschmacksverirrung (gelber SUV, goldene Stoßstangen) durch den Stadtverkehr. Schäumend vor Wut, weil die A*%&HLÖ%$ER vor ihm einfach nicht fahren wollen.


«Sie folgen der Nelken- und Zigarettenspur direkt zum Museumsdirektor nach Hause»


Vor Gericht könnte Mr. Brewster sicher auf Affekt plädieren. Schließlich hat man schon lang nicht mehr so einen affektierten Heiopei erlebt. Einen zwar genialen Meisterdieb (oder zumindest als solcher verkauft), der stets im Anzug operiert, für jede Eventualität plant und dann ganz wie auf dem Vorplatz des Gespensterschlosses „Spuren über anderen Spuren” hinterlässt, höchstselbst Gehwegplatten lockert (Blaumann über dem Anzug), als Mumie spukt (Klopapier über dem Anzug), Wespennester versetzt (Imkerkluft über Anzug), Gift verkocht (…) ihr wisst bescheid. Ständig Kippen wegwerfend und Nelken verlierend. Glaubhafte Charaktere, da macht dem Autoren niemand etwas vor.

Fazit: Eine Folge so schön wie ein Auffahrunfall in Zeitlupe. Da hilft auch kein Videobeweis. 36% max.

In der nächsten Episode wird es nostalgisch. Gemeinsam stolpern wir durch ein Haus voller Spiegel und lösen — wenn auch nur ganz aus Versehen — möglicherweise eine Staatskrise in einem fernen Land aus. Kommt alle und bringt alle mit!

Podcast abonnieren